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„Frauen machen Kommunen stark“ – Fachtagung in Gera macht Frauen Lust auf politisches Engagement

Veröffentlicht am 14.01.2014 in Gleichstellung

Podiumsdiskussion mit Regine Kanis (2. vli.) und anderen Komunalpolitikerinnen.

Im Geraer Rathaussaal versammelten sich am 11. Januar zahlreiche Frauen aus allen Ecken der kommunalpolitischen Bühne, um sich auszutauschen, Erfahrungen weiterzugeben und um junge Frauen zu ermutigen, sich vor Ort in die Politik zu wagen.

Viola Hahn, die einzige Oberbürgermeisterin Thüringens, war Gastgeberin der Fachtagung. Ausgerichtet wurde sie vom Landesfrauenrat, der Thüringer Gleichstellungsbeauftragten und der Landeszentrale für politische Bildung. Die Gleichstellungsbeauftragte der Stadt Gera, Gusti Dietzsch, führte kenntnisreich, mit viel Humor und Spaß an der Sache durch die Veranstaltung.

Was bewegt Frauen in die Kommunalpolitik zu gehen? Warum zögern sie, sich als Kandidatinnen aufstellen zu lassen? Warum werden mehr als 50% der Bevölkerung nur durch weniger als ein Drittel weiblicher Abgeordneter vertreten? Diesen Fragen gingen die beiden Referentinnen Dr. Judith Enders und Mandy Schulze, Angehörige der Bewegung „Dritte Generation Ost“, in ihrem Einstiegsreferat nach. Sie kamen zu dem Schluss: „ Nur wer aktiv wird, lebt Demokratie vor Ort.“

Landtagsabgeordnete, Kreistagsmitgliederinnen, Stadträtinnen und die, die es werden möchten, berichteten von ihrem politischen Sozialisationsprozess. Regine Kanis „wuchs in die Politik hinein“. Die Landtagsabgeordnete, von Haus aus Grundschullehrerin, dachte sich Mitte der 1980er Jahre, „Windeln, Kochen und Putzen: Das kann doch nicht alles sein?!?“ Über ihr soziales Engagement in der Kommune wurde sie im zweiten Anlauf Kreistagsmitglied, später ehrenamtliche Erste Beigeordnete des Saale-Orla-Kreises und schließlich 2009 Landtagsabgeordnete. Für sie ist Politik Spaß. Aber auch was Spaß macht, ist mit Mühen verbunden. Stetige Weiterbildung, Seminare und Schulungen zu kommunalpolitischen Themen sind wichtige Stützen auf dem Weg in der Kommunalpolitik. Nicht nur soziale Themen, mit denen Frauen am ehesten identifiziert werden, sollten auf dem Stundenplan stehen, so die SPD-Politikerin. „Auch das Lesen und Verstehen eines Haushaltsplanes oder die Grundlage für die Erteilung einer Baugenehmigung sind wichtige Felder,“ gibt sie den Nachwuchspolitikerinnen mit auf den Weg.

Moderiert von den Gleichstellungsbeauftragten der Stadt Eisenberg, des Landkreises Altenburger Land und des Saale-Orla-Kreises, beschäftigten sich die Frauen in drei Workshops mit den rechtlichen Grundlagen der Kommunalpolitik, der Frage nach Auftreten, argumentieren und durchsetzen in politischen Debatten und dem Aspekt, ob kommunalpolitischer Alltag (k)ein Spannungsfeld ist.

Die Fachtagung in Gera soll nicht die letzte dieser Art gewesen sein. Die fachliche Unterstützung durch die parteinahen Stiftungen wünschte sich Gusti Dietzsch in ihrem Schlusswort. Und, dass möglichst viele Frauen nach diesem Tag den Mut haben, in die Politik zu gehen, mit zu entscheiden und sich Gehör zu verschaffen.

Mehr dazu auch in der Ostthüringer Zeitung vom 12. Januar 2014.

 

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