Angehörige von ehemaligen Zwangsarbeitern der REIMAHG waren am 3. März 2012 aus dem norditalienischen Sesto San Giovanni (bei Mailand) angereist, um eine Tafel zur Erinnerung an die Toten aus ihrer Stadt und der Region (Lombardei) zu enthüllen. Mitgereist waren auch interessierte Bürger der Stadt und Vertreter des Bürgermeisteramtes aus Italien.
Organisiert wurde die Veranstaltung vom „Geschichts- und Forschungsverein Walpersberg e.V.“ und dem „Geschichtsverein Sesto San Giovanni“ in Zusammenarbeit mit der Stadt Kahla. Zum Begrüßungsempfang im Kahlaer Stadtmuseum kamen neben den Organisatoren und den italienischen Gästen auch der Bürgermeister der Stadt Kahla, Bernd Leube, Vertreter des Stadtrates und des Landratsamtes des Saale – Holzland - Kreises. Die Begrüßungsworte wurden vom Kahlaer Bürgermeister und vom Vertreter des Landrates, dem Zweiten Beigeordneten, Gerald Reimann, gesprochen.
Der Vertreter der italienischen Gäste erinnerte in seiner Rede daran, dass viele Bürger aus ihrer Stadt und der Region im Zweiten Weltkrieg als Zwangsarbeiter nach Thüringen gebracht wurden. Sie, als die nachfolgende Generation, hätten die Aufgabe übernommen, das Gedenken auch weiter wach zu halten. Der Redner betonte ganz besonders, dass sie als Freunde gekommen seien.
Im Anschluss an die Veranstaltung im Museum begaben sich die Mitglieder der Gruppe und die Gastgeber zu Fuß zum Kahlaer Friedhof, um eine Gedenktafel zu enthüllen. Nach einigen Worten des Gedenkens legten neben den Kränzen der Gäste auch der Vertreter des Landrates sowie die Vertreter der Kahlaer Stadtratsfraktionen Blumen nieder.
Im anschließenden Gespräch wurde darauf hingewiesen, dass die italienischen Vereinsmitglieder als nachfolgende Generation die Erinnerung an die Verbrechen wach halten wollen. Dies wäre besonders wichtig, flammt doch gerade jetzt immer wieder faschistisches Gedankengut auch in jungen Köpfen auf.
HCS